Die Nachsuche
Die Nachsuche

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In vielen Revieren brachten die letzten Jagdjahre deutliche Streckeneinbrüche auf den Drückjagden. Die Sauen erlebten offenbar eine der üblichen Schwankungen, in diesem Jahr scheint sich die Schwarzwildpopulation wieder deutlich erholt zu haben.

Bei den übrigen Schalenwildarten ist der Grund für diese Schwankung wohl noch nicht klar: Wolf und Luchs, Nachtsichttechnik, Klimawandel, Ausdehnung der Jagdzeiten, alles zusammen ?

Auch treffen wir auf Reviere, die keine nennenswerte Streckeneinbrüche auf den Drückjagden zu verzeichnen haben und das trotz Anwesenheit des Wolfes.

 

So ist die Anzahl der Sucheneinsätze  insgesamt zurückgegangen.

Das bringt Probleme für das Nachsuchenwesen mit sich: so mancher Hund wird nicht ausgelastet, für die Ausbildung des Nachwuchses fehlen Suchen mit sicherem Ausgang um die "Jungen" bei Laune zu halten.

 

Vielleicht spielem auch die inzwischen in Mode kommenden Bayrischen Gebirgsschweißhundes ohne besondere Nachsuchenambitionen eine Rolle. Eine einfache Totsuche bekommen diese Hunde auch ohne nennenswerte Ausbildung hin. Dafür würde sprechen, daß die schwierigen Suchen einen wachsenden Anteil einnehmen, was die Erfolgsquote senkt.

Nun kann man keinem Jäger ernsthaft den Vorwurf machen einen BGS ohne passionierte Nachsuchenambition zu führen, wir müssen also weiter mit Nachdruck komunizieren, daß auch einfache und/oder kurze Suchen für unsere Hunde wichtig sind. Und das ein "bestätigter" gerufen werden sollte, wenn ein weniger routinierter Schweißhundeführer nicht an das Stück kommt.

Es muß immer wieder klar gemacht werden, was eine professionelle Nachsuche ist und daß eine bestandene Prüfung im Fach "Schweißarbeit" noch lange kein gutes Nachsuchengespann abgibt.

Nur der Hund der regelmäßig mit schwierigen Fährtenlagen konfrontiert wird, mit Widergängen, Absprüngen, Schleifen, mit überregneten, überschneiten, überfrorenen, mehrere Tage alten Fährten, mit schwierigen Wetterlagen, mit Flußüberquerungen und verschiedensten Untergründen, mit Dickungen, gesättigt mit Witterung eines ganzen Rudels und vieles mehr, kann solche Färten meistern.

Nur der routinierte Hund kann -auch zufällig aufgefundene-Krankfährten in einem Bündel von Gesundfährten "interpretieren", diese auch ohne jedes Pürschzeichen unmißverständlich verweisen, die Richtung klären, das Alter der Fährte, den Zustand des Stückes und sogar die Erfolgsaussichten einschätzen und daraus selbständig das weitere Vorgehen ableiten, sei es am Riemen oder auf der Hatz. Und dann muß der Hundeführer das alles auch noch an seinem Hund "lesen".

 

Und was weiß der Hundeführer wirklich nach 10 Einsätzen über den notwendigen Finderwillen, das tagelange Durchhaltevermögen seines Hundes, der dann auch noch, nach langer Riemenarbeit, gefolgt von ausdauernder Hetze, ohne auf gesundes Wild zu wechseln, eine vernünftige Schärfe und Härte ohne Selbstaufopferung am gestellten Wild zeigen soll.

Kann er den Fährtenverlauf, die "Kurven" auf seinem Garmin interpretieren, den mehrmaligen, wieder abgebrochenen Versuch einer Sau sich in Hecken und gefallenen Baumkronen zu stecken. Ahnt er was sein Hund so getrieben hat, wenn er nach erfolgloser Hatz fröhlich aus dem Wald zurückgehüpft kommt ....

 

Jeder Jagdhund sollte eine vor ihm liegenden Fährte -und sei sie mit Appenzellerkäse gezogen- arbeiten können aber das ist eben noch lange keine "professionelle" Nachsuche.

Wenn den Hundeführern das bewußt ist, mögen sie doch ihren "Bayerischen" am Riemen auf den Streckenplatz führen, schließlich wollen wir doch Hunde in Jägerhand.

Die Züchter von leistungsfähigen "Spitzenhunden" müssen sich halt weiterhin der ungelenkten Massenzucht einer in Mode kommenden Hunderasse enthalten.

Ruf   0177 4316091

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