Enkidu der aus der Stille kam
Enkidu vom Freymoor
Brandlbracke / Kärntner Bracke
mit Arbeitsprüfung
*21.02.2023 in Maria Saal / Kärnten.
Sprößling der Stille, Panther der Steppe
Aus deren Lehm und Staub ihn die Muttergöttin Aruru formte
In der Stille der Steppe schuf sie ihn
Im Zweistromland
Um den tyrannischen König Gilgamesch zu zerstören
Oder zu zähmen
Und Enkidu wurde Mensch
Durch die Liebeskunst der Schamchat
Nicht mehr nackt mit den Gazellen in der Steppe graste er
Ein Gewand legte er an
Aß Brot und trank Bier
Zum Hirten wurde er und die Löwen und Wölfe wehrte er ab
Jagte und aß Fleisch
Bis er Freund und Kampfgefährte des Gilgamesch wurde
Abenteuer mit ihm zu bestehen
Und dessen Gefährtschaft König Gilgamesch zu einem besseren König und zu einem besseren Mensch machte.
Gilgamesch Epos (sumerisch)
Ein Spitzbube.
Dominant, fordernd und "rasant" im Spiel.
Aber ... herrlich faul in der Ruhe.
Nach einer Woche bei uns, schläft er nachts durch, braucht aber wach viel "Kau - beschäftigung".
Enkidu bringt den Großen auf Trab, kennt seinen Namen und wenn er nach einem Schreck etwas furchtsam unter dem Sofa verschwindet, krabbelt er tapfer spätestens nach 3 Sekunden schon wieder hervor.
Fressen bekommt er ad libitum.
Seine anfängliche Gier läßt bereits nach.
Nach 10 Tagen Teambuilding und Vertrauensbildung bei uns, steht die Reizangel bereit und die "Ausbildung" beginnt.
Das "Folgen" aus Angst verloren zu gehen, wird bei ihm schnell erledigt sein. Enkidu ist relativ selbständig.
Er könnte ein kräftiger, dominanter und auf Selbständigkeit bedachter Rüde werden.
Lancelot erzieht ihn bereits, nachdem er anfänglich entschieden zu duldsam war, hat er fix gemerkt, wie man dem Kleinen die Grenzen aufzeigt. Bisher macht er seine Sache gut. Die beiden werden Freunde.
Unser traditioneller Bockanstich ist vorbei.
Enkidu´s "erste Suche" haben wir auch schon absolviert.
Sein erstes Schmalreh auf der Strecke hat er komplett ignoriert. Das kompromittierende Foto von mir, bei den vergeblichen Bemühungen ihn zu interessieren, veröffentliche ich lieber nicht ...
Einen Bockanschuß kurz darauf aber hat er sehr interessiert kontrolliiert - er hat sich regelrecht festgesaugt, mein Herz frohlockte.
Die 12m lange Schweißfährte hat er regelrecht "gearbeitet" und den Bock vor mir in einem Fichtenschopf gefunden.
Am Einschuß wollte er sofort anschneiden, was ich durch Dazwischenschieben meiner Hand freundlich behinderte.
Wir haben noch einen Bock, den Till freundlicherweise ein paar Meter weitergezogen hat, "gearbeitet" (heißt: gespielt).
Der erste Reviereinsatz war also fruchtbar und sehr erfreulich.
Nach diesem ersten Wochenende "im Revier" hat er seine Hundebox bereits positiv angenommen, er hält problemlos in der Kiste aus ... er hat durchaus Geduld, was mich freut, denn das macht Hunde einfach "händelbar".
Nun ist er aus meinem Bett ausquartiert, was ihn nicht stört. Wir genießen wohl beide den ungestörten Schlaf.
Es ist schon etwas anstrengend, wenn dem Welpen mitten in der Nacht, unter der Bettdecke der Gedanke kommt den Alten einmal komplett, mit dem plötzlich ziemlich großen Lecker, "abzuledern" - und dafür auch ein Einstieg in das Schlafgewand in Angriff genommen wird ...
Doch - es ist etwas sehr schönes wieder so ein neues, frisches Leben im Haus zu haben.
Ein lustiger Kerl, den wir längst ins Herz geschlossen haben.
Arthur vom Granatstein
Brandlbracke / Kärntner Bracke
mit Arbeitsprüfung
*12.12.2016 in Radenthein in Kärnten
Verbandsschweißprüfung (VSWP) Note 1, Suchensieger
Der Diensthabende. ("Mein Goldhase")
Ein lustiger, fröhlicher und verträglicher Hund, der aber auch manchmal etwas herumkaspert. Im Revier sehr gut zu händeln und konzentriert - ein manchmal etwas fauler Haudegen, der mit großer Gelassenheit arbeitet und nicht immer alles so ernst nimmt. Manchmal will er eine kurze Ansprache, die ihn dann sofort zur Arbeit zurückbringt, meist gibt er aber selber das Signal zum Aufbruch ... ein Lancelot halt.
Kommentar des Prüfungsleiters auf der VSWP:
"... ausgezeichnete Arbeit". Er wurde mit einer ruhigen und sauberen Arbeit Suchensieger.
Lancelot toleriert Wolfswitterung und hat eine vernünftige Schärfe. Er ist ein Teamplayer, behält mich im Blick und ist nur mäßig interessiert an gesundem Wild, so ist er sehr "verleitungsresistent" und kommt nach getaner Arbeit zuverlässig zurück. Im Revier läßt er sich ohne Riemen führen, auf der Pirsch hält er eine absolute und hochkonzentrierte Ruhe. Ins Wasser geht er nur wenn es unbedingt nötig ist.
Was Lancelot erfolgreich gesucht hat:
Rotwild, Damwild, Muffelwild, Schwarzwild, Gamswild, Rehwild und Hase.
Er darf sich mit einer Erfolgsquote von fast 80% sehen lassen.
Aragorn von den Hagener Höhen
Brandlbracke / Kärntner Bracke
mit Arbeitsprüfung
*August 2010 in Bad Pyrmont, + November 2018
VFSP (Verbandsfährtenschuhprüfung).
Am 1.11.2018 hat Zhivago auf der Höhe seines Schaffens, nach einer fabelhaften Riemenarbeit mit anschließender Hetze an einem Keiler sein Leben gelassen.
Sein tragischer Tot ist ein Verlust.
Ein letztes "Ho Rüd´ho" für diesen großartigen Hund - ich werde ihn nie vergessen.
Er war ein sehr routiniert, gewissenhaft und intelligent arbeitender Rüde, mit extremem Finderwillen und intelligenter Schärfe.
Er brannte für die Suche, war während der Arbeit praktisch nicht mehr ansprechbar.
Er hat die schwierigsten, bereits aufgegebenen Suchen, zu Ende gebracht.
Kommentar eines Prüfers nach bestandener VFSP:
"... mit dem kommt man immer an..."
Ein fabelhafter Hund. Ich denke er war ein Ausnahmehund.
Seine älteste Fährte: 6 Tage
Sein Credo: Gewissenhaftigkeit und Finderwillen
Seine Stärken: er gab nie auf, war sicher im Interpretieren von Fährten, auch ohne sichtbare Zeichen und ohne Anschuß - und er war extrem schnell auf der Hatz. Hatte man Gelegenheit in bei einer Hatz zu beobachten, wurde man Zeuge einer beeindruckenden "Performance"...
Er liebte Wasser !!
Sein fleißigstes Jahr: über 100 Einsätze.
Er hielt die Bail scharf und griff beherzt zu - fand aber auch ein Ende, wenn er keine Chance auf Erfolg sah.
Seine Schwächen: alles was nicht "Suche" ist, blieb ihm so ziemlich gestohlen. War die "arbeitsfreie" Zeit zu lang, kümmerte er sich auch schon mal selber um eine "Jagdgelegenheit".
Er war nicht immer freundlich zu "Kollegen" und ließ sich längst nicht von jedem Menschen anfassen und nicht von jedem Hund beschnüffeln - halt ein, manchmal unwirscher, Eigenbrötler und eine muskelbepackte "Kampfmaschine" (Zitat Tierarzt) die wie vom Katapult abgeschossen lospreschen konnte, wenn es zum Finale ging. Er liebte die Arbeit hart am Wild, wußte seine Körperkraft einzusetzen und wollte sie auch einsetzen, was ihn im zivilen Leben des öfteren "unhandlich" machte.
Was der Rüde "Doktor Zhivago" erfolgreich gesucht hat:
Rotwild, Damwild, Muffelwild, Gamswild, Schwarzwild, Rehwild, Fuchs, Hase, Ente. (Und meine verlorene Brille)
Zhivago suchte auch in Wolfskernrevieren, er tolerierte Wolfswitterung.
Brandlbracke
Ein Naturtalent, der obwohl ursprünglich nicht auf die Schweißarbeit spezialisiert, eine hervorragende Leistung auf der Krankfährte brachte - aber auch ein echtes Miststück, oft schlecht gelaunt und zickig. Wenn er nicht wollte, war die Suche sofort zu Ende, obwohl die Pirschzeichen einen Erfolg ahnen ließen. Eine Spondylose wird ihm wohl auch öfter Schmerzen verursacht haben. Fährten mit zuviel Schweiß lehnte er regelrecht ab. Er war sicherlich oft unterfordert und unausgelastet. Hier habe ich einige Fehler im Welpenalter gemacht.
Aber er hat spektakuläre Suchen absolviert und begleitete mich so manches mal, als ich die "Wunder der Bergjagd" entdeckte. Er war es, der mich, durch seine spontanen -manchmal überraschenden- Leistungen inspirierte, die Arbeit auf der Krankfährte noch mehr zu intensivieren und als vornehmste Aufgabe der Jagd zu begreifen.
Er ruht neben "Jago dem schönen und großen" unter dem Apfelbaum in unserem Garten.